Architektur und Klimaschutz

Ökologische Konzepte für grünes Bauen

Gebäude nehmen einen immer bedeutenderen Platz beim Klimaschutz ein. Für Neubauten und Sanierungen sind Konzepte für höhere Wirtschaftlichkeit durch niedrigen Energieverbrauch sowie eine gute Ökobilanz unter anderem durch den Einsatz natürlicher Materialien gefragt.

Für das in Lübeck realisierte Europäische Hansemuseum haben wir bewusst den Naturbaustoff Klinker eingesetzt. Er ist langlebig, wartungsarm und kann problemlos recycelt werden. Die Energie zum Heizen, zur Warmwasserbereitung und zur Klimatisierung des Museums liefert eine Geothermieanlage mit Wärmepumpe und Wärmerückgewinnung. Ihre Erdsonden reichen in eine Tiefe von bis zu 130 Metern. Sämtliche Glasfassadenelemente sind dreifach isolierverglast, um eine bestmögliche Wärme- und Kältedämmung sicherzustellen. Das Gebäude verfügt über eine flexible Raumautomation: Das Klima der Räume lässt sich über Einzelraumregler steuern, die über ein Bussystem miteinander kommunizieren. Der Verbrauch lässt sich so dem Bedarf bestmöglich anpassen.

Beim Wälderhaus haben wir ebenfalls natürliche Materialen eingesetzt. Nur im Vorgriff auf die neuen europäischen Bemessungsregeln (Eurocodes) war es möglich, das

fünfstöckige Gebäude in eine unbehandelte Holzfassade aus Lerchenholz zu hüllen und die oberen drei Geschosse in Massivholzbauweise zu errichten. Das Wälderhaus deckt seinen Energiebedarf weitgehend aus regenerativen Energiequellen: über eine Photovoltaikanlage und mithilfe von Geothermie. Isoliert betrachtet erreichen die Bauteile der in Holzbauweise errichteten Hotelgeschosse Passivhausstandard.

Einen wichtigen Bestandteil des ökologischen Energiekonzeptes nimmt das begrünte Dach des Gebäudes ein. Mit 9.000 Büschen und 500 Hainbuchen sowie anderen heimischen Bäumen bepflanzt, verbessert es das Mikroklima in der Stadt durch Evaporation und Transpiration. Regenwasser wird verdunstet und kühlt die Luft. Die dichte Bepflanzung wirkt wie eine Dämmung zusätzlich zur Isolierung des Gebäudes und schützt im Sommer vor Hitze und im Winter vor Kälte. Die Pflanzen binden Staub und Schadstoffe in der Luft und tragen dazu bei, die CO2-Belastung zu reduzieren. Außerdem leistet die dichte

Vegetation einen Beitrag zur Schallminimierung im Umfeld des Gebäudes. Und schließlich trägt die Kühlungsleistung des Dachgrüns zur Leistungssteigerung einer auf dem Dach angebrachten Photovoltaikanlage bei.

Einen wichtigen Bestandteil des ökologischen Energiekonzeptes und der Schallminimierung aus dem Umfeld nimmt das begrünte Dach des Gebäudes ein. Foto © Kay Riechers