Bauen in Schichten – Baugeschichte

Denkmalgeschütztes Burgkloster des Europäischen Hansemuseums

Foto: © Werner Huthmacher, Berlin

Das Burgkloster ist eine der bedeutendsten Klosteranlagen Norddeutschlands und wurde von den Dominikanern ab dem 13. Jahrhundert erbaut. Heute ist sie Teil des Europäischen Hansemuseums und wurde dafür von uns saniert und restauriert. Die Maßnahmen sind auf den Bestandserhalt reduziert und weisen eine einheitliche Gestaltung auf. Die neuen Bauteile passen sich der Ästhetik des Baudenkmals an, lassen jedoch gleichzeitig deutlich erkennen, dass es sich bei diesen Eingriffen um eine neue „Schicht“ der Baugeschichte handelt. Bronze ist ein sich konsequent wiederholendes Element innerhalb und außerhalb des Burgklosters. Die Spuren verschiedener Bauschichten zeigen sich nun den Besucherinnen und Besucher und erzählen von den vielfältigen Nutzungen wie beispielsweise als Armenhaus oder als Untersuchungsgefängnis und Gericht, für die im 19. Jahrhundert das erste Obergeschoss überbaut und das ganze Konvent in neugotischem Stil ummantelt wurde.

Bauschichten im Bereich des Fugenbauwerks: Neugotische Fassade mit Spitzbogen aus der Zeit des Umbaus zu Gefängnis und Gericht (Ende 19. Jh.). Die nächste Schicht zeigt ein gotisches Spitzbogenportal aus dem 14. Jahrhundert, das beim Bau des Beichthauses als Zugang zum Konvent entstand. Fenster und Bronze-Laibung gehören zur jüngsten Schicht der Sanierung. Durch das Fenster ist der Kapitelsaal zu sehen. Das Mauerwerk seiner Wände stammt aus dem 14., sein Gewölbe aus dem 15. und die Ausmalung aus dem 19. Jahrhundert.