Das Neue Buddenbrookhaus

Wettbewerbsbeitrag

Offener Wettbewerb
Preisgericht:März 2018
Standort:Lübeck
Bauherr und Auslober: Hansestadt Lübeck
Entwurf: Andreas Heller Architects & Designers: Andreas Heller, Katja-Chr. Czogalla, Mathias Franz, Hyunggyu Kim, Ulf Klüsener, Lüder Meyer, Nora Potente, Jessica Schaarmann, Alke Thamsen
Beteiligung: 20 Teilnehmer

Das Neue Buddenbrookhaus besteht äußerlich aus zwei unabhängigen Gebäuden. Da sich die Fassaden stilistisch stark unterscheiden, ist der Sockel des neuen Gebäudeteils bewusst reduziert ausgestaltet, um die Wirkung der erhaltenen gotischen Fassaden nicht zu beeinträchtigen.

Die Hansestadt Lübeck will das Buddenbrookhaus inhaltlich und baugestalterisch neu ausrichten und die zur Verfügung stehende Fläche durch den Ankauf des Nachbargrundstücks verdoppeln. Mit dem Umbau der beiden Gebäude oder einem Neubau hinter denkmalgeschützten Fassaden soll ein modernes, nachhaltiges und wirtschaftliches Ensemble geschaffen werden. Die bestehende kleinteilige mittelalterliche Stadtstruktur war ebenso zu berücksichtigen wie die Vorgaben des Denkmalschutzes. Die Dauerausstellung war in Einklang mit der Architektur neu zu konzipieren und beides als Einheit zu entwickeln.

Prägend für den Entwurf ist eine archaische Grundhaltung in der Formensprache, die einem internationalen Literaturmuseum Würde verleiht. Das Material Backstein, in moderner Form aufgenommen, erzeugt einen gesamtkörperlichen und ruhigen Eindruck. Das Neue Buddenbrookhaus besteht äußerlich aus zwei unabhängigen Gebäuden, deren Fassaden sich stilistisch stark unterscheiden. Eine Vorgabe war die Durchfahrt für eine Zusammenführung der Gebäude zu verlegen. Der neue Sockel ist bewusst reduziert ausgestaltet und die Fassade des ursprünglichen Buddenbrookhauses als einzigartiges Großexponat herausgestellt. Die Rückfassaden zeichnen sich durch einen monolithischen Charakter mit großformatigen Öffnungen aus. Die Mansarddächer fügen sich in die Dachlandschaft der Altstadt ein. Die Haupterschließung erfolgt über den neuen Gebäudeteil barrierefrei. Eine Passage in den Innenhof wird durch Schaufenster und Einblicke in Foyer und Shop zum Flanieren aufgewertet.

Die emotionale und intellektuelle Kraft der Ausstellungsbereiche entsteht durch das stringente, wertige und elegante Design. Prägend sind kubische Inseln und bühnenartige Stationen. Die räumliche Positionierung bietet ausreichend Gelegenheit für multiperspektivische Annäherung und spannende Erfahrungen.

Die Rückfassaden zeichnen sich durch großformatige Öffnungen und einen monolithischen Charakter aus. Die Mansarddächer fügen sich in die Dachlandschaft der Altstadt ein.

Die Ausstellung beginnt in einem Raum, der in den Proportionen der ursprünglichen historischen Diele nachempfunden ist. Bodeninterasien und eine eingestelltes Vitrine, dem „Museum der Diele“, machen die Baugeschichte sichtbar.