Ausstellungs- und Raumnutzungskonzept, touristisches Leitsystem für das Ensemble Petersberg in Erfurt

Finalist

Zweiphasiges Interessenbekundungsverfahren
Preisgericht:August und September 2018
Standort:Erfurt
Bauherr und Auslober:Stadt Erfurt
Entwurf:Andreas Heller Architects & Designers: Andreas Heller, Ulf Klüsener, Julia Beck, Dirk Kühne, Chad Danford, Martina Filligoi, Marina Eismann, Jessica Schaarmann
Beteiligung:5 Teilnehmer

Ein Neubau ist für die touristische Erschließung des Areals von zentraler Bedeutung.

Inszeniertes Entree-Gebäude mit Zitadellen-Mobile im Mittelpunkt

Die Erhebung Petersberg mit Zitadelle und Peterskirche im Zentrum Erfurts blickt auf eine mehr als 1275-jährige Besiedlungs- und Festungsgeschichte zurück. Der touristische Anziehungspunkt soll für die BUGA 2021 weiter entwickelt werden. In einem ersten Schritt war das Kommandantenhaus – unter der Prämisse einer Kombination mit einem Funktionsneubau – zu einem Entree des Erlebnisses Petersberg auszubauen sowie ein Leitsystem, das die Einzelstandorte des Ensembles erschließt, zu erarbeiten.

Leitidee des Konzepts von Andreas Heller Architects & Designers ist es, den Petersberg als Gesamterlebnis zu fassen und den heterogenen Strukturen durch ein repräsentatives Entree einen zentralen Ankerpunkt zu geben. Durch die Erweiterung des Kommandantenhauses um zwei Neubaukörper entsteht eine Landmarke. Im Westen entsteht ein luftiges Foyer, das die Besucherströme ins Gebäude lenkt und zum Verweilen einlädt, im Norden liegen die für ein modernes Museum wichtigen Funktionsräume. Das Bestandsgebäude nimmt die Ausstellung zur Geschichte von Ort und Festung auf. Innerräumlich wird es auf den Stand der Erbauungszeit um 1820 zurück versetzt. Dadurch wird eine barrierefreie Ausstellungsfläche von rund 550 Quadratmetern über zwei Geschosse geschaffen, die sich in großzügige Kabinette aufteilt. Besucher begeben sich auf einen Rundgang durch die spannende, künstlerisch in Szene gesetzte Festungsgeschichte.

Die neuen Baukörper fungieren als Schnittstelle zwischen der zentralen Ausstellung im Kommandantenhaus und dem Festungsareal. Ein Leitsystem gliedert das Gelände in thematische Rundgänge und Zeitschichten. Dafür wurden Stelen entworfen, deren Formensprache sich aus dem polygonalen Festungsbau der Zitadelle Petersberg ableiten. Eine Familie von Stelen, die sich aus triangulären Flächen zusammensetzen und unterschiedlich modelliert bzw. flexibel angepasst werden können, steht für verschiedene Inhalte und Funktionen zur Verfügung. Diese Formensprache sollte für eine identitätsbildende Wirkung auch auf den Neubau übertragen werden, was jedoch nicht Teil der Ausschreibung war.

Aus triangulären Flächen setzt sich eine Familie von Körpern zusammen, die für unterschiedliche Inhalte und Funktionen modelliert und flexibel angepasst werden können.

Kern des Petersbergs ist das Entree. Von hier aus lässt sich das Areal, das sich durch unterschiedliche touristisch relevante Bereiche kennzeichnet, auf vielfältige Weise erkunden.

Die Informationsstelen im Areal leiten sich in ihrer Formensprache vom polygonalen Festungsbau der Zitadelle ab.

Ergänzend zu der Aufgabenstellung wurde ein Konzept für eine App entwickelt, die unterschiedliche Rundgänge im Außenraum zur Verfügung stellt.

Der Rundgang gliedert sich durch einzelne Kabinette

Kabinette mit künstlerischen Inszenierungen

Multimediales Epochenlexikon im Untergeschoss